Yogische Reinigung – Ein Upgrade für Deine Morgenroutine

Jeder von uns hat seine morgendlichen Rituale um mit Schwung in den Tag zu kommen. Sei es die eiskalte Dusche, die wir nach einem schönen warmen Bad über uns ergehen lassen, oder unsere tägliche Gesichtspflege, nach der wir uns wieder wie neugeboren fühlen. 

Wir stellen Dir heute sechs Yogi Rituale vor, die Du super in Dein Morgenprogramm integrieren kannst. 

1. Zitronenwasser am Morgen

Morgens ein Glas lauwarmes Wasser mit Zitrone zu trinken, deckt nicht nur Deinen Vitamin C Bedarf (60% bei einer ganzen Zitrone) und stärkt so Dein Immunsystem, es reinigt auch Deine Leber und wirkt einer Übersäuerung entgegen. Das warme Wasser kurbelt die Verdauung und viele andere Körperfunktionen an und kann sowohl bei Verstopfungen, als auch bei Durchfall behilflich sein. Achte darauf, dass das Wasser nicht zu heiß ist, weil es sonst die wichtigen Vitamine der Zitrone zerstören kann. Empfohlen wird ein Glas Wasser mit einer halben frisch gepressten Zitrone auf leerem Magen, wenn möglich mindestens eine halbe Stunde Abstand zur ersten Mahlzeit. 

2. Zungenreinigung

Jeder kennt’s. Man wacht morgens auf und hat gleich einen unangenehmen Geschmack im Mund. Dem Partner zuliebe versucht man beim morgendlichen Kuscheln den Mund möglichst geschlossen zu lassen. Über Nacht haben sich viele Bakterien auf der Zungenoberfläche angesammelt, die nicht nur sichtbar sind, sondern auch noch streng riechen. Der erste Schritt ins Bad lässt einen direkt zur Zahnbürste greifen, um sich wieder guten Gewissens unter Menschen begeben zu können. Viele vergessen hier aber den eigentlichen Geruchsverursacher. Unsere Zunge. Auch wenn beim Zähneputzen einige Bakterien mit hinausgespült werden, bleibt ein großer Teil des Belags noch haften. Dieser kann weiterhin Mundgeruch, Karies und sogar Parodontitis (Zahnfleischschwund) verursachen. Um den hartnäckigen Belag ein für allemal loszuwerden, verwendest Du am besten einen Zungenschaber, oder einen Löffel.  Zungenschaber aus Kupfer sind besonders zu empfehlen, da diese antibakteriell sind und eine lange Haltbarkeit haben. Achte bei der Zungenreinigung darauf, dass Du möglichst weit hinten beginnst, weil sich hier die meisten Bakterien ansammeln, und schabe den Belag sanft über den Zungenrücken nach vorne weg. Wiederhole diesen Vorgang so lange, bis kein Belag mehr auf dem Schaber zu sehen ist. Eine tägliche Zungenreinigung verhilft nicht nur zu einer besseren Mundhygiene, sie beugt unter anderem Erkältungen vor und hilft den Geschmackssinn zu intensivieren.

3. Öl ziehen

Wenn Du die Zungenreinigung gemeistert hast, kannst du anschließend Deinen Mundraum mit einer Öl-Ziehkur pflegen. Dafür nimmst du einen Esslöffel mit kaltgepresstem Bio-Öl, z.B. Sonnenblumenöl, Sesamöl, Kokosöl, Leinöl oder Olivenöl und ziehst es 5-10 Minuten im 30-Sekundentakt durch die Zähne. Das Öl zieht Giftstoffe aus dem Mundraum, beugt Karies vor, beseitigt hartnäckigen Mundgeruch und nährt Dein Zahnfleisch. Du kannst das Ölziehen täglich in Deine Morgenroutine einfließen lassen, oder es einmal im Jahr über einen gewissen Zeitraum (z.B. einen Monat) wiederholen, bis du das Gefühl hast Dein Mundraum ist fürs Erste versorgt. Wichtig ist, dass du das Öl beim Ziehen nicht hinunterschluckst und danach Deine Zähne putzt oder den Mund ausspülst. Das verwendete Öl entsorgst du am Besten im Restmüll. Die empfohlene Reihenfolge ist, erst die Zunge zu reinigen, anschließend das Öl zu ziehen und mit dem Zähneputzen abzuschließen. So kannst du frisch und unbeschwert in den Tag starten. 

4. Ohrreinigung

Dass Wattestäbchen nicht die erste Wahl bei der Reinigung unserer Ohren sein sollten, hört man mittlerweile immer häufiger. Führt man diese zu weit in den Gehörgang ein, kann man dort viel Schaden anrichten. Eine viel schonendere Variante ist die Reinigung mit Wasser. Einfach unter der Dusche die beiden kleinen Finger (Fingernägel müssen gekürzt sein) in die Ohren einführen und drehen.

5. Neti – die Nasendusche

So wie es Dir Dein Körper täglich dankt, alle Toxine und Hautabfälle unter der Dusche zu beseitigen, so wird auch Deine Nase Dir über kurz oder lang für Deine wohlmeinende Unterstützung ihre Dankbarkeit zeigen. Bei der Nasendusche, auch Neti genannt, werden die Nasen- und Nebenhöhlen sanft mit einer warmen Kochsalzlösung gereinigt. Durch die Stimulation der Schleimhäute werden Schmutzpartikel, wie Staub, Bakterien oder Pollen nach draußen transportiert und das körpereigene Reinigungssystem (Flimmerhärchen) bei seiner Arbeit unterstützt. Verstopfte Nasen können endlich wieder durchatmen, Allergien, wie beispielsweise Heuschnupfen gehören vielleicht schon bald der Vergangenheit an und Erkältungen kommen gar nicht erst ins Haus. Ein weiterer positiver Nebeneffekt, an dem sich viele Frauen – und vielleicht auch einige Männer – erfreuen werden ist eine friedliche Stille, die in die Nacht einkehrt. Eine halbe Stunde vor dem zu Bett gehen eine Nasendusche zu machen, kann laut Aussage einiger wieder frisch verliebter Paare das Schnarchen mindern oder gar verschwinden lassen. 

Was Du dafür brauchst:

  • Kännchen (auch in der Apotheke erhältlich)
  • gestrichener Teelöffel Salz (z.B. Meersalz, ohne Jod, Fluor, oder Rieselsalze)
  • lauwarmes, am besten abgekochtes Wasser (0,2l) (bei bereits bestehender Erkältung kannst Du auch anstelle des Wassers Grün- oder Schwarztee verwenden, oder einen Tropfen reines ätherisches Öl (z.B. Eukalyptus) zum Wasser hinzugeben)

Anleitung:

Überprüfe nun, welches Nasenloch bei dir freier ist, und setze dort das Kännchen direkt an der Nasenöffnung an. Neige Deinen Kopf zur Seite (nicht nach vorne) und lasse das warme Wasser in das eine Nasenloch hinein und durch das andere wieder rausfließen. Dein Mund sollte dabei geöffnet sein, sodass Du nicht mehr durch die Nase atmen musst. Ist das Kännchen zur Hälfte geleert, kannst Du Deine Nase leicht ausschnupfen und die Seite wechseln. Wichtig ist, dass die Flüssigkeit immer ausfließen kann. Es reicht wenn Du Neti 1x täglich durchführst. Bei stark verstopfter Nase oder Entzündungen der Nebenhöhlen kannst Du die Reinigung bis zu 3x täglich wiederholen. Achte darauf, dass deine Nasenhöhlen nicht trockener werden als zuvor und reduziere die Anzahl gegebenenfalls wieder. Auch bei Schmerzen während der Nasendusche solltest Du vorerst pausieren. Manchmal ist das Wasser zu kalt, oder der Salzgehalt nicht optimal, sodass ein stechender Schmerz beim reinigen entstehen kann. Grundsätzlich gilt bei nicht nachvollziehbaren Schmerzen immer Rücksprache mit dem Arzt zu halten.

Es kann durchaus sein, dass Neti am Anfang etwas Übung bedarf. Es lohnt sich allerdings nicht gleich das Kännchen in die letzte Ecke zu verfrachten und der Nasendusche noch eine Chance zu geben. Du und Dein Körper werden davon definitiv profitieren.

P.S.: Neti vor der Wechselatmung öffnet die Nasendurchgänge und lässt die Sonnen- und Mondenergie besser fließen.

6. Gesichtsmassage

Mit einer wohltuenden Gesichtsmassage schließt Du die Morgenroutine optimal ab. Streiche dafür mit Zeige- und Mittelfinger sanft die Nebenhöhlen über den Augenbrauen und unterhalb des Auges von innen nach außen. Massieren dann in kreisförmigen Bewegung mit beiden Fingern die Kieferansätze vor den Ohren und schließe mit dem Ausstreichen des Halses mit beiden Händen von unten nach oben ab. Du kannst die Massage auch mit dem Einmassieren Deiner täglichen Gesichtscreme kombinieren.